22 Juni 2025
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Täglich nutzen wir sie, aber die faszinierende WC-Geschichte Deutschlands bleibt für die meisten von uns ein unentdecktes Kapitel. Tatsächlich reicht die Entwicklung unserer Sanitäranlagen viel weiter zurück, als viele vermuten würden.
Während die WC-Abkürzung heute selbstverständlich erscheint, wissen nur wenige, wofür WC eigentlich steht und was diese Bezeichnung wirklich bedeutet. Vom einfachen Nachttopf bis zur modernen Toilette hat sich die Toilettenarchitektur Deutschlands über Jahrhunderte hinweg dramatisch verändert. Besonders interessant ist dabei die Mobiltoilette-Geschichte, die zeigt, wie erfinderisch unsere Vorfahren bei der Lösung alltäglicher Bedürfnisse waren. Allerdings ist dieses Wissen heute fast vergessen.
In diesem Artikel tauchen wir ein in die verborgene Geschichte deutscher Sanitäranlagen – von antiken Anfängen über mittelalterliche Lösungen bis hin zu den technischen Innovationen, die unser heutiges Badezimmer prägen. Entdecken Sie mit uns Fakten und Anekdoten, die Sie garantiert noch nicht kannten.
Die Geschichte der Toilette reicht viel weiter zurück, als viele vermuten würden. Archäologische Funde belegen, dass bereits vor 5000 Jahren toilettenähnliche Vorrichtungen in Schottland existierten. Lange bevor Deutschland seine ersten Sanitäranlagen kannte, entwickelten frühe Hochkulturen bereits erstaunlich fortschrittliche Lösungen für die Notdurft.
In Mesopotamien, der Region zwischen Euphrat und Tigris, entstanden bereits um 2800 v. Chr. gut ausgebaute Abortanlagen. Diese frühen Vorläufer unserer modernen WCs zeigen, dass die Sorge um Hygiene kein neuzeitliches Phänomen ist.
Besonders beeindruckend waren die sanitären Einrichtungen der Indus-Kultur im heutigen Pakistan und Nordindien. Zwischen 2600 und 1800 v. Chr. verfügten die Häuser in Städten wie Mohenjo-Daro über eigene Toiletten – ein Luxus, den viele Menschen in Deutschland erst Jahrtausende später genießen konnten. Die rechteckigen Wohnhäuser waren aus gebrannten Ziegeln konstruiert und verfügten über einen bemerkenswerten Standard an Wasserver- und -entsorgung. Jedes typische Haus hatte eine eigene Toilette, die zur Straße hin lag und über Tonröhren mit einer öffentlichen Kanalisation verbunden war.
Die Toiletten der Indus-Kultur waren nicht nur funktional, sondern auch ergonomisch gestaltet – ihre Form war dem menschlichen Hinterteil optimal angepasst. Die Straßen folgten einem Gittermuster und waren asphaltiert, mit Entwässerungsgräben, die das Abwasser ableiteten. Der Standard dieser Anlagen war so hoch, dass er in manchen Teilen Pakistans und Indiens bis heute nicht wieder erreicht wurde.
Die Sumerer, die im Gebiet des heutigen Iraks lebten, gelten als wahre Pioniere der Sanitärtechnik. In den Ruinen einiger Paläste fand man Toilettenräume mit Wasserspülung, die bereits vor gut 4000 Jahren genutzt wurden. Diese frühen Badezimmer-Vorläufer zeigen, dass die Idee der Wasserspülung keine moderne Erfindung ist, sondern auf eine jahrtausendealte Tradition zurückblickt.
Ähnlich wie bei der späteren Toilettenarchitektur Deutschlands legten die Sumerer großen Wert auf praktische und hygienische Lösungen. Ihre Toiletten waren oft plastisch ausgeformt, was nicht nur dem Komfort diente, sondern auch die Reinigung erleichterte. Diese frühen Sanitärsysteme waren daher nicht nur funktional, sondern auch durchdacht gestaltet.
Die alten Ägypter entwickelten ebenfalls bemerkenswerte sanitäre Einrichtungen. Die ersten Informationen über die Fäkalienbeseitigung im alten Ägypten stammen aus Bodenfunden der zweiten Königsdynastie (2770-2640 v.Chr.). Interessanterweise handelte es sich dabei um Klosetts, die zur Ausstattung von Gräbern gehörten – ein Hinweis darauf, dass Hygiene auch im Jenseits wichtig war.
Die ältesten wirklichen Toiletten, die in Ägypten entdeckt wurden, stammen aus der Stadt Kahun. Diese dienten als Unterkünfte für Arbeiter und Beamte, die mit dem Bau einer Pyramide beschäftigt waren. Die Sorge um sanitäre Einrichtungen war also nicht nur den Eliten vorbehalten.
Auf Kreta erreichte die Sanitärtechnik vor etwa 4000 Jahren einen bemerkenswerten Höhepunkt. Der Palast von Knossos verfügte über sanitäre Räume mit Wasserspülung und ein durchdachtes Kanalisationssystem. Das Regenwasser wurde vom Dach durch eingemauerte Rohre bis in unterirdische Abflusskanäle geleitet, die auch das Abwasser aus Badezimmern und Abortanlagen ableiteten. Die minoische Zivilisation hatte damit ein System entwickelt, das in seiner Komplexität und Effizienz erst viel später wieder erreicht wurde.
Diese frühen Toilettensysteme bildeten die Grundlage für spätere Entwicklungen und zeigen, dass die Frage „Wofür steht WC?“ zwar erst viel später aufkam, die Grundidee der Toilette jedoch eine der ältesten zivilisatorischen Errungenschaften der Menschheit darstellt.
Die römische Zivilisation brachte nicht nur Straßen und Aquädukte nach Europa, sondern revolutionierte auch die Sanitärtechnik mit ihren öffentlichen Latrinen. Diese erstaunlichen Anlagen waren weit mehr als nur funktionale Orte – sie spiegelten die römische Gesellschaftsstruktur wider und prägten die Entwicklung der Sanitärtechnik für Jahrhunderte.
Im antiken Rom stellten die öffentlichen Toiletten, bekannt als „Latrinen“, eine bedeutende soziale und kulturelle Institution dar. Diese Gemeinschaftsorte dienten nicht nur der Körperpflege, sondern waren echte soziale Drehscheiben. Männer und Frauen verschiedener Gesellschaftsschichten kamen hier zusammen, um sich auszutauschen, zu diskutieren und sogar Geschäfte zu machen. Tatsächlich stammt unser Ausdruck „sein Geschäft erledigen“ von dieser römischen Tradition.
Besonders bemerkenswert war die Architektur dieser Anlagen: Die Toiletten bestanden aus langen Steinbänken mit runden Sitzöffnungen ohne Trennwände zwischen den einzelnen Plätzen. In größeren Anlagen fanden 10 bis 20 Personen Platz, manchmal sogar bis zu 80. Das Konzept der Privatsphäre unterschied sich damals drastisch von heutigen Standards – die fehlende Abgrenzung wurde lediglich durch die langen Gewänder der Benutzer und die Anordnung der Eingänge etwas gemildert.
Zudem existierte eine klare Hierarchie der Toilettenanlagen. In der Villa des Kaisers Hadrian bei Tivoli wurden nicht weniger als 134 Toiletten gefunden, von Einzelkabinen für die kaiserliche Familie bis hin zu marmornen Gemeinschaftsräumen für hochgestellte Gäste. In Prachtlatrinen trafen sich vor allem Angehörige der Oberschicht zum „gemeinsamen Defäkieren“ – ein gesellschaftliches Ereignis, bei dem man über Politik und Stadtgerüchte sprach.
Das Herzstück des römischen Abwassersystems war die berühmte Cloaca Maxima (lateinisch für „größter Abwasserkanal“), die als Prototyp antiker Kanalisation gilt. Dieses beeindruckende Bauwerk wurde bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. vom fünften König Roms, Tarquinius Priscus, angelegt, ursprünglich um die sumpfige Senke zwischen Palatin und Kapitol trocken zu legen.
Die Dimensionen dieses antiken Ingenieurswerks sind beachtlich: Die Cloaca Maxima erreichte bis zu 3 Meter Breite und mehr als 4 Meter Höhe. Das System folgte einem ursprünglich natürlichen Gewässerverlauf namens Velabrum, der später kanalisiert und begradigt wurde und am Pons Aemilius in den Tiber mündete.
Eine besondere Raffinesse des Systems war die Anbindung an die elf Aquädukte, die im 1. Jahrhundert n. Chr. Rom mit Wasser versorgten. Nachdem das Wasser öffentliche Bäder, Brunnen und Privathäuser durchlaufen hatte, wurde es zur Spülung der Kanalisation genutzt. Diese konstante Wasserzufuhr half, Verstopfungen zu verhindern und sorgte für relative Sauberkeit – ein System, das mehr als 2500 Jahre überdauerte und teilweise noch heute funktioniert.
Trotz aller architektonischen Brillanz hatten die römischen Sanitäranlagen ernsthafte hygienische Mängel. Archäologische Untersuchungen haben gezeigt, dass die Häufigkeit von Darmparasiten in der römischen Zeit nicht abnahm, sondern sogar zunahm. Die Gründe dafür waren vielfältig:
Die Toiletten besaßen keine Siphons oder s-förmigen Rohre, die Fliegen und Gerüche hätten fernhalten können. Bei Ausgrabungen in Herculaneum fand man im Abwasserkanal einer Wohnanlage zahlreiche mumifizierte Fliegenpuppen – ein Hinweis darauf, dass Insekten frei zwischen Abwasserkanälen und Wohnräumen fliegen konnten und dabei Krankheitserreger verbreiteten.
Darüber hinaus wurden menschliche Exkremente oft als Düngemittel auf Feldern verwendet, wodurch Parasiteneier in die Nahrungskette gelangten. Überraschenderweise nahm in der Römerzeit der Befall durch Fischbandwürmer stark zu – vermutlich wegen der beliebten Gewürzsauce Garum, die aus rohem fermentiertem Fisch hergestellt wurde.
Trotz aller Schwächen waren die römischen Sanitäranlagen ihrer Zeit weit voraus und beeinflussten die spätere Entwicklung der Toilettenarchitektur Deutschlands erheblich. Jedoch sollten noch viele Jahrhunderte vergehen, bis vergleichbare hygienische Standards wieder erreicht wurden.
Nach dem Niedergang des Römischen Reiches verschwand auch das Wissen um fortschrittliche Sanitäranlagen. Die WC-Geschichte Deutschlands durchlief im Mittelalter eine Phase des Rückschritts, bevor sie sich langsam wieder weiterentwickelte.
Im mittelalterlichen Deutschland fanden sich an Burgen und Klöstern die sogenannten Aborterker – gemauerte oder hölzerne Vorsprünge an den Außenwänden. Diese dienten als primitive Toiletten, die direkt ins Freie oder in die Burggräben führten. Die Erker ruhten auf Kragsteinen oder Konsolen und waren meist rechteckig, in Einzelfällen jedoch auch halbrund konstruiert. In manchen Burgen wurden regelrechte Abortschächte angelegt, die die Exkremente nach unten ableiteten.
Tatsächlich besaßen einige Burgen eine erstaunliche Anzahl dieser Anlagen – die Ganerbenburg Eltz an der Mosel soll ganze 14 Aborterker besessen haben. Für größere Burganlagen mit vielen Bewohnern wurden manchmal sogar eigene Aborttürme errichtet, die man „Dansker“ nannte.
Für die einfache Bevölkerung blieb hingegen der Nachttopf die gängigste Lösung. Dessen Inhalt wurde häufig einfach aus dem Fenster auf die Straße entleert. Die hygienischen Zustände in mittelalterlichen Städten waren entsprechend katastrophal – in München musste um 1500 verordnet werden, dass jeder seinen Unrat noch am selben Tag von der Straße zu entfernen hatte.
Besonders kurios erscheint die Toilettensituation am französischen Hof. Im prunkvollen Schloss Versailles, das im 17. Jahrhundert bis zu 10.000 Personen beherbergte, existierten kaum fest installierte Toiletten. Stattdessen benutzte man tragbare Leibstühle – kunstvoll gestaltete Kommoden mit gepolsterten Sitzen, die nach Benutzung sofort verschlossen, entfernt und gereinigt wurden.
In den großzügigen Schloss- und Palaisbauten jener Zeit wurden kleine Nebenräume für diese mobilen Tragstühle eingerichtet. Man bezeichnete diese Räume als „Retirade“ (vom französischen „retirer“, „sich zurückziehen“). Dennoch reichten diese Einrichtungen bei großen Gesellschaften nicht aus, sodass häufig Korridore, Flure, Raumecken und sogar Gärten und Parkanlagen für die Notdurft genutzt wurden.
Erst unter Ludwig XVI. wurde Frankreichs erstes Wasserklosett mit Toilettenspülung im Schloss installiert – ein bemerkenswerter Fortschritt in der damaligen Zeit.
Eine besonders ungewöhnliche Lösung für das Fehlen öffentlicher Toiletten waren die menschlichen „Dixi-Klos“ des 18. Jahrhunderts. In Edinburgh und Frankfurt am Main boten Männer und Frauen mit langen Umhängen Passanten an, für ihr Geschäft unter ihren Mantel zu schlüpfen. Dort hielten diese „mobilen Abtrittanbieter“ in der Regel einen Eimer für die Kundschaft bereit.
Diese Abtrittanbieter gingen meist maskiert durch die Straßen. Ihre Ausrüstung bestand aus großen Holzeimern mit Deckeln, die an Ketten über der Schulter getragen wurden. Der gesammelte Urin wurde jedoch nicht immer als Abfall entsorgt – er fand auch in der Salpeterherstellung und Gerberei Verwendung, wodurch die Anbieter neben ihrem Lohn ein zusätzliches Entgelt erhielten.
Diese Entwicklung zeigt deutlich, wie sehr sich das Verständnis von Toilettenarchitektur in Deutschland und Europa gewandelt hat. Während die Römer noch öffentliche Latrinen als soziale Treffpunkte nutzten, verschwand im Mittelalter die Kultur der öffentlichen Sanitäranlagen fast vollständig, bevor sie im Laufe der Jahrhunderte langsam wieder Einzug hielt.
Der entscheidende Durchbruch in der Sanitärtechnik kam letztendlich aus England – eine Innovation, die unsere WC-Geschichte grundlegend verändern sollte.
Im Jahr 1596 konstruierte Sir John Harington, Patensohn der Königin Elisabeth I. von England, das erste Wasserklosett der Neuzeit. Dieses frühe „Water Closet“ – woher die Abkürzung WC stammt – funktionierte bereits mit einer individuellen Wasserspülung. Harington nannte seine Erfindung humorvoll „Ajax“ – ein Wortspiel mit dem damaligen englischen Slangwort „jakes“ für Toilette.
Tatsächlich war Haringtons Konstruktion erstaunlich durchdacht: Sie verfügte über einen Wassertank, der über ein Ventil das Wasser in die Toilettenschüssel leitete und die Exkremente wegspülte. Er installierte eine solche Toilette in seinem eigenen Haus in Kelston sowie 1592 im Richmond Palace für Königin Elisabeth I.
Allerdings stieß die Erfindung bei seinen Landsleuten auf Unverständnis, obwohl Harington sogar ein Buch mit detaillierter Bauanleitung verfasste. Seine fortschrittliche Idee geriet daraufhin für fast 200 Jahre in Vergessenheit.
Den wirklichen Durchbruch erzielte erst der schottische Uhrmacher Alexander Cummings, der am 3. Mai 1775 das Patent für ein verbessertes Wasserklosett erhielt. Seine entscheidende Innovation: ein S-förmiges Abflussrohr – der Siphon.
Diese geniale Konstruktion löste das Hauptproblem früherer Toiletten, indem sie einen Wasserverschluss bildete, der das Aufsteigen unangenehmer Gerüche verhinderte. In der unteren Biegung des Rohres verblieb stets etwas Wasser, das als Barriere gegen Kanalgase wirkte.
Ursprünglich hatte Cummings den Siphon entwickelt, um zu verhindern, dass ihm kleine Uhrenteile in den Abfluss fielen. Die Anwendung dieses Prinzips auf Toiletten war zunächst ein Nebeneffekt, revolutionierte jedoch die Sanitärtechnik nachhaltig. Im Englischen wird der Siphon deshalb noch heute als „trap“ (Falle) bezeichnet.
Trotz dieser bedeutenden Erfindungen dauerte es noch Jahrzehnte, bis das Wasserklosett breite Akzeptanz fand. Die erste funktionierende WC-Anlage wurde erst 1810 in Betrieb genommen – 35 Jahre nach Cummings‘ Patent.
In Deutschland verbreiteten sich Toiletten mit Wasserspülung erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als in den Städten Wasseranschlüsse in den Häusern und vor allem Kanalisationssysteme üblich wurden. Das Wachstum der Industriestädte machte die herkömmliche Fäkalienentsorgung zu einem ernsten Gesundheitsproblem – Epidemien wie Cholera verbreiteten sich besonders in den überfüllten Arbeitervierteln.
Interessanterweise kam das erste WC in Deutschland wiederum aus England: Königin Victoria ließ 1860 auf Schloss Ehrenburg in Coburg eine Toilette installieren, die eigens aus ihrer Heimat importiert wurde. Diese königliche Unterstützung der neuen Toilettenarchitektur Deutschlands verhalf der Technologie zu größerer Bekanntheit.
Während in Privathaushalten das WC noch lange ein Luxus blieb, statteten gehobene Hotels im 19. Jahrhundert ihre Etagen mit Toiletten aus – meist in der Nähe von Aufzügen oder Treppenhäusern platziert, jedoch noch nicht in jedem Zimmer.
Hinter verschlossenen Türen verbergen sich einige der faszinierendsten Kapitel der WC-Geschichte. Von kuriosen Bezeichnungen bis hin zu königlichen Toilettengeschichten – die Kulturgeschichte des stillen Örtchens steckt voller überraschender Entdeckungen.
Die mysteriöse Bezeichnung „00“ für Toiletten entstand im 19. Jahrhundert in der Hotelbranche. Da sich die Etagentoiletten häufig in der Nähe von Aufzügen oder Treppenhäusern befanden, wo auch die Zimmernummerierung begann, erhielten sie die Zimmernummer „0“ oder „00“. So konnten Gäste diese Räume eindeutig von gewöhnlichen Hotelzimmern unterscheiden. Diese praktische Lösung setzte sich durch und wurde schließlich zur allgemeingültigen Bezeichnung für öffentliche Toiletten.
Interessanterweise zeigte sich selbst der große Wolfgang Amadeus Mozart von einer überraschend ungehemmten Seite, wenn es um das Thema Toilette ging. In seinen privaten Briefen, besonders jenen an seine Cousine, das sogenannte „Bäsle-Häsle“, pflegte er einen erstaunlich derben Humor mit zahlreichen Anspielungen auf Toilettenangelegenheiten. Noch im Juli 1791, nur wenige Monate vor seinem Tod, schrieb er: „Bevor ich Ihnen schreibe, muß ich aufs Häusel gehen – jetzt ist’s vorbey! ach! – nun ist mir wieder leichter ums Herz!“ Diese ungewöhnliche Korrespondenz zeigt eine völlig andere, sehr menschliche Seite des Komponisten.
Heutzutage kann die Toilette durchaus zum spektakulärsten Raum eines Hauses werden. Der Trend geht zum Event auf dem stillen Örtchen – mal eckig, mal metallic oder sogar verspiegelt. Besonders in Skandinavien haben Toiletten einen regelrechten Kultstatus erreicht. In Norwegen beispielsweise werden traditionelle Außentoiletten nach wie vor intensiv genutzt, wobei viele Hütten am Meer (62 Prozent) und in den Bergen (44 Prozent) immer noch über diese Art von Sanitäranlagen verfügen. Die liebevoll gestalteten Holzhäuschen mit dem charakteristischen Herz in der Tür gelten vielen Norwegern als wahrer Luxus und werden als Rückzugsorte aus dem technisierten Alltag geschätzt. Für manche sind diese Plumpsklos sogar Teil einer „romantischen Erlebniswelt“ und wahre „Wellness-Oasen“.
Die Toilette hat eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen – von den frühen Hochkulturen bis zu unseren modernen Badezimmern. Tatsächlich zeigt unsere Reise durch die Jahrhunderte, dass die WC-Geschichte Deutschlands Teil eines viel größeren menschlichen Strebens nach Hygiene, Komfort und Funktionalität ist.
Besonders interessant erscheint dabei, wie fortschrittlich frühe Zivilisationen in Fragen der Sanitärtechnik waren. Die wassergespülten Toiletten der Indus-Kultur oder die beeindruckenden Abwassersysteme der Römer übertreffen teilweise sogar heutige Standards. Dennoch durchlief die Entwicklung keinen geradlinigen Weg – das Mittelalter brachte einen deutlichen Rückschritt, bevor die Innovationen von Harington und Cummings schließlich den Grundstein für das moderne WC legten.
Unser heutiges Verständnis von Toilettenkultur spiegelt allerdings weit mehr als nur technischen Fortschritt wider. Die Toilette dient nicht nur der Notdurft, sondern fungiert ebenso als Statussymbol, privater Rückzugsort und kulturelles Phänomen. Undoubtedly hat sich die Bedeutung des stillen Örtchens grundlegend gewandelt – von einem gemeinschaftlichen Treffpunkt der Römer zum streng privaten Raum der Gegenwart.
Während wir heute selbstverständlich die Abkürzung „WC“ verwenden, verstehen wir nun die lange Tradition, die hinter diesem scheinbar banalen Alltagsgegenstand steht. Die Geschichte der Toilette offenbart letztendlich eine wesentliche Erkenntnis: Sanitäranlagen waren und sind nicht nur praktische Notwendigkeit, sondern gleichzeitig Spiegel gesellschaftlicher Werte und technologischer Entwicklung.
Nächstes Mal, wenn Sie die Toilettentür hinter sich schließen, denken Sie daran – Sie nehmen teil an einer kulturgeschichtlichen Tradition, die Jahrtausende zurückreicht und deren faszinierende Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen ist.
WC-Geschichte
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Toilettenkabinen: Was sind mobile Toiletten und warum sind sie so wichtig?
Wir laden Sie ein, Bestellungen für die Toilettenvermietung und unsere anderen Dienstleistungen über die mobile App für Android und IOS aufzugeben. Mit der mobilen App können Sie Ihre Bestellungen ganz einfach kontrollieren, ohne Ihr Zuhause oder Ihr Büro verlassen zu müssen, und sie auch bezahlen. Die Bestellung einer mobilen Toilette oder der Dienstleistung Ihrer Wahl ist z.B. direkt von der Baustelle aus möglich!
Vor 10 Minuten